Inkontinenz
Das Stichwort „Inkontinenz” bezeichnet die Unfähigkeit seinen Urin- oder/ und Stuhlabgang zu kontrollieren. Für die Betroffenen ist es oft ein Grund dafür sich völlig zurück zu ziehen. Sieht man das? Riecht das jemand? Diese Fragen können lebensbestimmend werden. In Deutschland, leidet jede sechste Frau und fast jeder zehnte Mann, ab den 65 Lebensjahr an Blasenschwäche . Wenn die Blase überaktiv ist, und sich viel zu früh „voll” meldet, können Medikamente helfen. Doch oft reicht schon ein Blasentraining. Das Ziel sind längere Pausen zwischen den Toilettengängen. Viele Betroffene denken, je öfter sie auf die Toilette gehen, desto besser. So kann die Blase aber immer weniger aufnehmen. Tatsächlich sollte man die Blase alle zwei bis drei Stunden entleeren. Vor allem Frauen können oft nicht niesen, lachen oder die Treppe steigen, ohne Urin zu verlieren. Ursache sind meist schwache Beckenbodenmuskeln. Ein gezieltes Training bringt in diesem Fall viel – vorausgesetzt, Sie wurden fachlich angeleitet. Fragen Sie Ihren Arzt nach einer erfahrenen Physiotherapeutin, die auf Beckenbodenarbeit spezialisiert ist. Spezialvorlagen auf Rezept für Frauen die von Inkontinenz betroffen sind, gibt es nützliche Hilfsmittel. Oft kennen die Betroffenen sie aber nicht und behelfen sich mit Damenbinden, die aber dafür nicht gemacht sind. Wenn der Arzt die Vorlagen verordnet, wird nur eine Zuzahlung fällig. Lassen Sie sich helfen und gewinnen Sie an Lebensqualität. Sie kommen wieder raus und können sogar reisen. Tipps für zu Hause • Wenn Sie beim Husten, Niesen oder Lachen, fühlen, dass die Blase nachlässt, spannen Sie den Beckenboden an. Sie können Beckenbodenübungen bei vielen täglichen Tätigkeiten, machen. Ob beim Zähneputzen oder Spazieren gehen- Trainieren Sie Ihren Beckenboden. Wenn Sie auf die Toilette müssen, geben Sie nicht jedem Drang gleich nach. Eine überaktive Blase lässt sich auf längere Toilettenpausen trainieren. Hören Sie nicht auf zu trinken. Wenn Ihr Urin hellgelb ist, das heißt nicht zu konzentriert, stimmt Ihre Trinkmenge. Das ist die beste Vorsorge gegen Entzündungen der geschädigten Blase. Essen Sie Vollkornbrot und reichlich Gemüse, und bewegen Sie sich viel, um die Verdauung anzuregen. Ein träger Darm und Pressen beim Stuhlgang schaden dem Beckenboden, der auch die Blase kontrolliert. Vorlagen geben Sicherheit. Probieren Sie in Ruhe aus, welche Größe Sie brauchen. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, und fragen Sie nach kostenlosen Mustern. Männer können sich ein Kondomurinal verordnen lassen, das den Urin in einem Beutel am Bein sammelt. Reisetipps. Sie nehmen Medikamente gegen Ihre Blasenschwäche ein? Packen Sie genug davon ein. Wählen Sie ein Reiseziel mit gutem hygienischem Standard. Reservieren Sie bei Bahn- und Flugreisen Plätze in Toilettennähe. Faltbare Reise-Urinflaschen für den Stau eignen sich auch bei Blasenschwäche: Das Granulat bindet die Feuchtigkeit sofort, das entstehende Gel ist geruchsneutral, antibakteriell und kann im Restmüll entsorgt werden. Rüsten Sie sich für den Fall, dass Ihr Gepäck nicht mit Ihnen ankommt, und packen Sie genug Einlagen, Waschlappen sowie Ersatzunterwäsche in das Handgepäck. Klären Sie vor der Abreise: Wie viele Einlagen brauche ich? Wie kann ich die Hilfsmittel transportieren? Gibt es die gewohnten Hilfsmittel am Urlaubsort und in gleicher Qualität wie zu Hause? Was kosten sie? Erstattet die Krankenkasse die Ausgaben? Kommen Sie möglicherweise sonntags an, wenn Apotheken geschlossen sind? Sie schlafen zu Hause mit Unterlage? Dann muss der Matratzenschutz auch mit auf die Reise. Trinken Sie immer genug. Sonst riskieren Sie eine Blasenentzündung, oder bei Hitze macht der Kreislauf schlapp. In mehr als 120 Städten bundesweit stellen Restaurants unter dem Motto „Die nette Toilette“ ihre WCs kostenlos zur Verfügung. Zu erkennen sind sie an einem lachenden roten Quadrat. Zur Sicherheit können Sie vor dem Aufbruch eine Toiletten-Suchmaschine im Internet befragen, zum Beispiel www.lootogo.de* oder www.gratispinkeln.de. Schwerbehinderte können den Schlüssel für fast alle Behindertentoiletten bundesweit kaufen, dazu den Toilettenführer „Der Locus“. Mehr im Internet: www.cbf-da.de